Wallenfels (sd) Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wallenfels standen die staatlichen Ehrungen ganz im Zeichen der Frauen
Staatliche Ehrungen
Gleich an drei „Powerfrauen“ konnte Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger und der weitere Stellvertreter des Landrates, Bernd Steger, im Namen des Freistaates Bayern die staatlichen Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst vergeben. Gleichzeitig wurden die drei Frauen zur „Hauptfeuerwehrfrau“ befördert. „Ehrungen ganz im Zeichen der Frauen“ – bekräftigte Bernd Steger und gratulierte herzlich.
Christiane Bandorf trat 1997 als eine der ersten Frauen in die aktive Mannschaft ein. Sie steht ihren männlichen Kollegen in nichts nach, auch beim Fahren des LF8. Vor allem ihr ruhiges und besonnenes Wesen zeichnet Christine Bandorf aus.
Kerstin Haderdauer trat 1997 in die Jugendfeuerwehr ein und ist seit 2001 in der aktiven Mannschaft. Sie kommt aus einer 100%igen Feuerwehrfamilie, ihr wurde die Liebe dazu bereits in die Wiege gelegt.
Nadine Weiß trat ebenfalls 1997 in die Jugendfeuerwehr ein und stand bereits 1998 in der aktiven Wehr ihre Frau. Außerdem hat sie dort die Liebe ihres Lebens kennengelernt. Trotz Nachwuchs steht sie immer bereit.
Ehrungen für Mitgliedschaft für 2022
Zahlreiche Jubilare konnten auf lange Jahre Mitgliedschaft im Feuerwehrverein zurückblicken. Sei es „nur“ 25 Jahre oder sogar 65 Jahre, sie sind mit „ihrer Feuerwehr“ durch ein unsichtbares Band verbunden Die erste Vorsitzende Carolin Wicklein dankte deshalb allen Geehrten für ihren Einsatz und ihre Treue für den Feuerwehrverein.
Folgende Ehrungen konnte die Vorsitzende durchführen:
25 Jahre Kerstin Haderdauer, Alexander Hümmrich, Annegret Hümmrich, Christine Müller-Hümmrich, Wolfgang Köhlmann, Stefan Lutz, Stefan Mähringer, Sebastian Maier, Marga Müller, Stefan Müller, Andreas Peetz, Silke Schirmer, Richard Vogler, Sascha Wachter, Daniela Weiß, Hans Weiß, Nadine Weiß, Burkhard Zeuß
40 Jahre Michael Stumpf
50 Jahre Paul Haderdauer
60 Jahre Hans Lauterbach
65 Jahre Anton Gleich, Josef Zeitler
Bericht der ersten Vorsitzenden des Feuerwehrvereins
Caroline Wicklein berichtete über das Jahr 2021. Wegen Corona war das Vereinsleben auf Eis gelegen. Erst im März 2022 konnte eine Sitzung des Verwaltungsrates stattfinden. Hier wurden einige Termine und Veranstaltungen geplant, natürlich immer unter dem Vorbehalt, dass es die Corona-Pandemie zulässt. So soll es wieder eine Maibaumaufstellung am 30. April am Flößerhaus geben, mit Musik, Essen und Getränken. Außerdem steht, wenn es klappt, auch zeitnah der Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus an und somit sind die Tage im Schlag gezählt. Gerade deshalb ist der Plan, am 10. September ein allerletztes Hallenfest im alten Gerätehaus abzuhalten, sozusagen als Goodbye und Tschüs. In 2023 stünde das 150jährige Bestehen des Feuerwehrvereins an. Nachdem aber die Planungen sehr stark von Corona abhängig sind, wird es kein großes Fest geben. Es soll deshalb das Gründungsfest zusammen mit der Einweihung des Feuerwehrgerätehauses gefeiert werden, in der Hoffnung, dies 2023 oder 2024 tun zu können. Ein Wochenende lang wird dann mit Festzug und Musik gefeiert werden. Die aktuellen Mitgliederzahlen bezifferte die erste Vorsitzende mit 4 Ehrenmitgliedern, 55 Aktiven, 10 Jugendfeuerwehrleuten und 183 Passiven auf 252 Mitglieder.
Bericht des Kommandanten
Kommandant Ronny Reuther schaute auf das letzte Einsatzjahr 2021 zurück. Feuer und Unfälle halten sich nicht an Corona-Beschränkungen und deshalb gibt es hier trotzdem zahlreiche Einsatzstunden zu vermelden. Mit 910 Einsatzstunden gab es mehr zu tun als im Jahr 2020. 12 Brandeinsätze, hier erinnerte er besonders an die 250 Einsatzstunden beim Brand bei Polstergestelle Stumpf, 24 Technische Hilfeleistungen mit dem Schwerpunkt Sturmschäden, zwei Gefahrguteinsätze, hier ist besonders der ABC-Unfall in Erlabrück zu nennen, wo man mit 272 Stunden neun Tage im Einsatz war, und vier sonstige Tätigkeiten wurden bewältigt. Als absolut positiv stellte Reuther heraus, dass die durchschnittliche Ausrückezeit 4 Minuten betragen hat, die durchschnittliche Personalstärke 18 am Tag und 16 in der Nacht. Trotz der wenigen Übungsstunden (150) hat es die Feuerwehr Wallenfels aber dennoch geschafft, alle Tage voll einsatzfähig zu sein mit Fahrzeugen, Geräten und Mannschaft, lobte Kommandant Reuther seine Mannschaft. Den Stand der Aktiven zum 31.12.2021 bezifferte Reuther mit 59, davon 46 männlich, 13 weiblich und 11 Jugendfeuerwehr.
Endlich konnten auch wieder zahlreiche Aus- und Weiterbildungen auf der staatlichen Feuerwehrschule, sowie auf Landkreis- und Standortebene stattfinden. Kommandant Reuther ging auch auf die Neubeschaffung des LF20KatS ein, eines Löschfahrzeuges mit 2.000 Liter Tank und mit Katastrophenschutzausstattung. Die Bestellung ist planmäßig erfolgt, nun hofft man, dass es aufgrund der Zulieferer zu keiner Verzögerung der Produktion kommt. Weiter ging Reuther auf den Neubau Feuerwehrhaus ein. Die aktuellen Planungen laufen gut, der Baubeginn soll eigentlich Juni 2022 sein, wenn Corona und der Krieg in der Ukraine keinen Strich durch die Rechnung machen wegen Materialengpässen und Dergleichen. Die Bauzeit beträgt ca. 1,5 Jahre und die Kosten belaufen sich auf 3,1 Millionen Euro. Zum Schluss ging der Kommandant noch auf die Ersatzbeschaffung der Schutzanzüge im gesamten Stadtgebiet ein. 170 Schutzanzüge werden zeitgleich ausgegeben und die Kosten von ca. 140.000 Euro auf zwei Haushaltsjahre verteilt. Ende 2022 sollten sie zur Verfügung stehen. Er dankte der Stadt und den Stadträten, die die Notwendigkeit und Dringlichkeit der Beschaffung erkannt und gemeinsam mit der Feuerwehr den Austausch innerhalb eines Jahres auf den Weg gebracht haben. Anschließend führte der Kommandant Beförderungen und Ehrungen durch.
Beförderungen und Ehrungen der Aktiven
Für 20 Jahre aktiven Dienst Dominik Weiß
Befördert zum Feuerwehrmann bzw Feuerwehrfrau wurden Selina Weber und Bea Schleicher, zu Hauptfeuerwehrfrauen wurden Christiane Bandorf, Kerstin Haderdauer und Nadine Weiß ernannt. Neu aufgenommen in die aktive Wehr wurde per Handschlag Manuel Hertha.
Jugendfeuerwehr
Seit der letzten Jahreshauptversammlung (JHV) im September 2021 konnten sechs Übungen unter Coronabedingungen durchgeführt werden. Aktuell zählt die Jugendfeuerwehr Wallenfels 11 Mitglieder.
Atemschutz
Seit der letzten JHV kamen sechs neue Atemschutzträger hinzu. David Weber, Jana Schlee, Mirco Ebert, Selina Weber, Niklas Krüglein und Nils Stöcker absolvierten den Lehrgang im letzten Herbst erfolgreich. Somit zählt man aktuell 22 Geräteträger in der Wehr.
Grußworte
Der weitere Stellvertreter des Landrats, Bernd Steger, ging darauf ein, dass durch die Pandemie keine Übungen, Kameradschaftstreffen und Feste stattfinden durften. Nur Einsätze wurden gefahren und hier lobte er die Feuerwehrkameraden und -kameradinnen, dass sie hier ausgezeichnete Arbeit geleistet haben. Die Besonderheit der Feuerwehr ist Teamarbeit und Kameradschaft und dies war in dieser Zeit das Wichtigste. Er dankte allen Geehrten für ihre Treue, dem Stadtrat für das gute Miteinander besonders beim neuen Gerätehaus.
Bürgermeister Jens Korn freute sich, dass mit dieser Jahreshauptversammlung wieder in Präsenz erfolgt. Er betonte, dass die zwei Corona-Jahre eine große Herausforderung für die Feuerwehren waren. Aber trotz fehlender Übungen wurden die Einsätze vorbildlich gemeistert. Die gute Leistung spricht für den Geist in der Mannschaft und dieser kommt nicht von ungefähr, dies ist harte Arbeit. Er dankte vor allem für die großen Einsätze bei Polstergestelle Stumpf und dem ABC-Einsatz bei Erlabrück. „Hier habt ihr bewiesen, was in euch steckt. Flößererfahrung und jede Menge Können ist nicht selbstverständlich und gibt es nicht überall“, betonte Korn. Er ging auf das neue Feuerwehrhaus ein und sagte, dass in dieser Woche das erste Gewerk Baumeister zur Ausschreibung kommt. Mit der Beschaffung der Schutzanzüge wolle der Stadtrat ein Zeichen setzen und seine Feuerwehren optimal ausstatten. Für das neue Katastrophenlöschfahrzug LF20KatS sind 405.000 Euro eingeplant.
Auch für Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger war es ein positives Zeichen, dass er in Präsenz drei Feuerwehrdamen die staatliche Ehrung für 25 Jahre aktiven Dienst überreichen durfte. Er bewertete den Bericht des Kommandanten durchaus positiv, vor allem die Einsatzstärke, diese sei nicht überall so gut. Man habe trotz aller Widrigkeiten die Einsätze hervorragend bewältigt. „Die Sicherheit von Wallenfels und seiner Bevölkerung weiß euer Stadtrat und der Bürgermeister bei euch in guten Händen“, schloss Ranzenberger.
Bericht und Bilder: Susanne Deuerling