Seit Anfang der 1970er Jahre verfügt die Freiwillige Feuerwehr Stadt Wallenfels über Atemschutz.

Heute ist kaum mehr ein Brandeinsatz ohne Atemschutzgeräteträger vorstellbar. In Wallenfels sind rund 20 Atemschutzgeräteträger aktiv. Im Rahmen ihrer Tätigkeit „müssen“ sie einmal jährlich eine Einsatzübung absolvieren und einen Besuch der Atemschutzstrecke nachweisen. Im Atemschutz- und Ausbildungszentrum Kronach, müssen vier Belastungstests bestanden werden. Dazu gehören ein Laufband, Ergometer, Oberarmergometer und die Endlosleiter.

Im Anschluss müssen die Geräteträger im Trupp durch die Orientierungsstrecke. Der Raum ist in der Regel abgedunkelt und verraucht. In der Strecke befinden sich verschiedene Hindernisse wie Klapptüren, Schiebetüren, Luken und Rohre. Im Leitstand werden an Monitoren sämtliche Räume und der Puls der eingesetzten Geräteträger überwacht. So kann sichergestellt werden, dass die Übung sofort unterbrochen wird falls ein Feuerwehrangehöriger Schwierigkeiten bekommt.

In unserer Wehr werden ausschließlich 2 Flaschen Überdruckgeräte der Firma Dräger eingesetzt. Dabei handelt es sich um 8 Geräte vom Typ PSS100 und zwei PSS7000.

Bei Überdruckgeräten wird in der Maske ein geringer Überdruck von wenigen mbar gehalten. Sollte die Atemschutzmaske irgendwo undicht sein, so entweicht an dieser Stelle Luft und ein Eindringen von giftigem Rauch wird verhindert.
Bei Normaldruckgeräten wäre das nicht der Fall, da man beim Einatmen einen Unterdruck in der Maske erzeugt. Dadurch könnte Rauch an einer undichten Stelle der Maske eindringen.

Bei den Atemluftflaschen handelt es sich um 200 bar Stahlflaschen mit einem Volumen von 4 Litern. Daraus ergibt sich ein Atemluftvorrat von 1.600 Litern.

2 x 4 Liter x 200 bar = 1600 Liter

Dies reicht für ca. 20-30 Minuten Einsatzzeit, je nach Belastung des Geräteträgers.
Die Atemluft strömt aus den Flaschen in einen Druckminderer der am Grundgerät verbaut ist und der den Hochdruck von 200 bar auf Mitteldruck 6-9 bar reduziert. Von dort gelangt die Atemluft weiter über den Lungenautomaten in die Atemschutzmaske. Der Lungenautomat reduziert hierbei (gesteuert durch eine Feder und Membran) den Mitteldruck leicht über Normaldruck.

Atemschutzgeräte, Lungenautomaten und Masken müssen nach jeder Nutzung und unabhängig von ihrem Einsatz halbjährlich geprüft werden. Für diese Tätigkeiten ist Personal notwendig die eine entsprechende Ausbildung absolviert haben.

Seit 1992 verfügt die Wallenfelser Wehr zudem über Chemikalienschutzanzüge (CSA), die vom Landkreis Kronach angeschafft wurden. Sie ist eine von vier Wehren im Landkreis, die für Gefahrguteinsätze vorbereitet ist. Zur Technik gehört hierfür auch eine umfangreiche Ausstattung auf dem Rüstwagen RW II.

CSA-Träger müssen zusätzlich zum Atemschutzlehrgang eine weitere Ausbildung durchlaufen.

Körperliche und psychische Belastbarkeit sind im Bereich Atemschutz und Chemieschutz absolut notwendig.

Andreas Lutz

Atemschutzverantwortlicher