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Florianstag in St. Thomas

Wallenfels (sd) Eine Demonstration für die Hilfe am Nächsten – Feuerwehren des Landkreises feierten ihren Schutzpatron – Florianstag in St. Thomas

„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ – dieser Leitspruch der Freiwilligen Feuerwehren gilt heutzutage noch genauso wie Jahrzehnte, ja Jahrhunderte vorher. „Gott zur Ehr“ – die vielen Freiwilligen in den Feuerwehren des Landkreises Kronach wissen, dass man sich auf den Herrgott verlassen kann. Egal ob es „nur“ eine Übung oder ein realer Einsatz ist. Egal, ob man Menschen oder Material rettet – der Segen Gottes ist dabei. Er lässt die Kameraden und Kameradinnen manchmal über ihre Grenzen gehen, er hilft und stärkt sie in ihrem Tun. Und er tröstet, wenn manchmal doch nicht alles so gut ausgegangen ist. Dankbar sind sie, die Feuerwehren des Landkreises und das sieht man an dem langen Zug aus Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner, die sich vom Marktplatz aus kommend, den Berg hinauf zur Stadtpfarrkirche St. Thomas bewegen. Angeführt vom Tambourzug folgen dem Klerus die Ehrendamen der Feuerwehr Wallenfels mit den Ehrengästen, Landrat Klaus Löffler und der Kreisbrandinspektion mit Kreisbrandrat Frank Fischer an der Spitze. Auf halben Weg macht man Halt beim Kriegerdenkmal, das an die gefallenen und vermissten Soldaten erinnert, aber auch an alle verstorbenen Feuerwehrkameraden. Eine kleine Gedenkfeier, geleitet von Feuerwehrpfarrer Thomas Teuchgräber und begleitet von Dominik Schrepfer, der mit der Trompete eindrucksvoll den „Guten Kameraden“ spielt, schließt sich an.

Den ökumenischen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Thomas feiern Pfarrer Thomas Teuchgräber, Dekan Detlef Pötzl, Dekanin Ulrike Schorn, Pfarrer Andreas Heindl und Pastoralreferent Matthias Simon zusammen den Vertretern der Notfallseelsorge Hans Kaufmann, Mathias Beetz und Uwe Sommer sowie den vielen Feuerwehrkameraden und -Kameradinnen. Die Predigt hält PR Matthias Simon. Dabei ging er auf den Heiligen Florian ein, der nicht nur Schutzpatron sondern auch Vorbild für alle Feuerwehrler ist. Mit ihm können sie sich identifizieren, genau wie er stehen sie für andere ein, stehen denen bei, die in Gefahr sind. Den Schluss der Florianslegende allerdings will in der heutigen Zeit aber niemand, mit einem Stein um den Hals wurde er in den Fluss gestürzt. Eine Frage hierzu bleibt. Würde jemand heute wegen seiner Überzeugung den Tod in Kauf nehmen, so wie Florian? Eine fiktive Frage, die nur jeder für sich beantworten kann oder auch nicht. Bei der Ausbildung in der Feuerwehr steht die Eigensicherung an erster Stelle, denn eine Einsatzkraft, die sich selbst in Gefahr bringt, nutzt niemanden etwas. Doch gerade die Nächstenliebe, die Jesus so gepredigt hat und die seine Jünger und alle späteren Märtyrer gelebt haben, ist auch heute noch der Grundstock für die Hilfe am Nächsten. Und genau deshalb ist St. Florian ein Vorbild, denn seine Motivation, sich von der Liebe Gottes zu den Menschen antreiben zu lassen, zeigt, dass jeder Dienst, der aus Liebe verrichtet wird, gelingen kann. In den Fürbitten, die von den Feuerwehrleuten aus Wallenfels und Dekanin Ulrike Schorn gelesen wurden, ging man auf die vier Aufgabenbereiche ein: Retten, Bergen, Löschen und Schützen.

Die Feuerwehren nehmen einen großen Stellenwert im Landkreis und in den Gemeinden und Städten ein. Für viele sind sie die „Engel“, die helfen, wenn es brennt, wenn jemand in Not ist, bei Unfällen, Katastrophen und vielem mehr. Aber es gibt auch die Anderen, die Unbelehrbaren, für die jedes Blaulicht ein „rotes Tuch“ ist, die sich über blockierte Straßen oder Umwege beschweren, wenn gerade irgendwo ein Einsatz ist. Im Gottesdienst erinnern sich die Feuerwehrler daran, dass auch sie in Gottes Hand sind, dass er sie bei jedem Einsatz begleitet, sie behütet und beschützt. Der Schutzpatron St. Florian versinnbildlicht diese Verbundenheit zu Gott. „Gott zur Ehr“ steht deshalb auch heute noch an erster Stelle und nur dann funktioniert auch der zweite Teil: „dem Nächsten zur Wehr“. Genau das bringen die Florianstage zum Ausdruck, die jedes Jahr in einer anderen Gemeinde gefeiert werden. Der Florianstag 2024 hat aber besonders für Pfarrer Thomas Teuchgräber eine große Bedeutung, ist es doch sein letzter als Pfarrer in Kronach. Ein klein wenig Wehmut schwingt deshalb in seinen Dankeswort mit, er ist ja selbst Feuerwehrmann und diesem Tag stets eng verbunden gewesen. Und auch für die Freiwillige Feuerwehr Wallenfels ist es ein besonderer Tag, denn er ist sozusagen der Auftakt für ein Jubiläumsjahr, das im Juni seinen Höhepunkt mit dem 151jährigen Jubiläum und der Segnung des neuen Feuerwehrgerätehauses findet.

Nach der Gottesdienstfeier zog man gemeinsam hinunter ins Kulturzentrum zu einem gemütlichen Beisammensein im Kreise der großen Feuerwehrfamilie.

Fotos & Bericht: Susanne Deuerling