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Heiliger St. Florian

Heiliger St. Florian

Einer der wohl bekanntesten Heiligen ist St. Florian. Sein Gedenktag ist der 4. Mai. Vor allem Feuerwehrleute sind es, die heute noch diesen Namenstag entsprechend feiern. Hier ein paar Daten rund um Florian:

 

Die Person Florian

Florian lebt um 300 nach Christus in der römischen Provinz Ufernoricum, was heute den geographischen Bereich der österreichischen Bundeländer Kärnten, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark, sowie Teile von Südostbayern entspricht.

Florian war wohl hoher römischer Offizier und später der höchste Beamte des römischen Statthalters Aquilinus. Der Name Florian kommt übrigens aus dem lateinischen und kann als „der Blühende“ gedeutet werden.

 

Der Christ Florian

Florianus war bekennender Christ und dies in einer Zeit, in der die Christenverfolgung im Römischen Reich am schwersten wütete. Kaiser Diokletian hatte im Jahr 303 ein Verfolgungsedikt gegen die Christen erlassen, weil er im Ausschließlichkeitsanspruch der christlichen Religion eine Gefahr für den römischen Staat sah. Florian war offenbar von Geburt an als Christ erzogen. Wohl auf Grund dieses Edikts durfte Florianus sein Amt nicht mehr ausüben.

 

Die Verfolgung und der Tod von Florian

Die Historie sagt, dass Florian zwar vom Statthalter unbehelligt wegen seines Glaubens blieb, jedoch auf dem Weg von Cetium (St. Pölten) nach Lauriacum auf eine Militärpatrouille stieß, die den Auftrag hatte Christen zu töten. Florian schwur seinen Glauben nicht ab und wurde letztlich mit einem Stein um den Hals in der reißenden Enns ertränkt. Das war in der Zeit eine übliche Tötungsmethode, um den Leichnam „verschwinden“ zu lassen und eine Verehrung des Toten zu verhindern.

 

Die Legendenbildung um Florian

Lange Zeit war der Florian nur ein Lokalheiliger im Ennsgebiet, der zunächst gar nicht mit Feuer in Verbindung gebracht wurde. Martin Luther beispielsweise kannte nur den Heiligen Laurentius von Rom oder die Heilige Agathe von Catania als Feuerpatrone. Beide galten wegen der Art ihres durch Feuer gekennzeichneten Martyriums als Feuerpatrone. Erst in der Renaissance und im Barock erlebte der Heiligenkult um St. Florian durch zahlreiche Gemälde und Skulpturen seinen Höhepunkt.

 

St. Florian an Schutzpatron

Da Florian eng mit Wasser in Verbindung gebracht wird, wurde er vom Nothelfer zum Schutzpatron zahlreicher Berufe. Dazu gehören die Bierbrauer, die Kerzenmacher, die Köhler, die Küfer, die Müller und die Schmiede – und natürlich der Feuerwehrleute. Wobei dieser Schutzpatron vornehmlich im Süddeutschen Raum und den Alpenländern bekannt ist. In Frankreich ist beispielsweise die Heilige Barbara die Schutzpatronin der Feuerwehrleute.

 

Das Florian-Prinzip

Eigentlich so ganz und gar nicht zu Florians Leben passt der Spruch „Heiliger Sankt Florian verschon mein Haus, zünd andere an!“. Der Spruch entstand wohl aus Neid in Salzburg. Bei den Wallfahrten nach Salzburg hatten die Pinzgauer als Gruppe, die am längsten unterwegs war, beim Pilgergottesdienst im Dom Privilegien. Das ärgerte die Bewohner Salzburgs so sehr, dass sie ein Spottlied über die Pinzgauer dichteten. Eine dieser Strophen legt den Pinzgauern in den Mund: „Heiliger Florian, du Wasserkübelmann, verschon unsere Häuser, zündt andere an.“

 

Der Funkrufname Florian

Jeder Funkrufname beginnt mit Florian (zum Beispiel Florian Wallenfels 40/1 für das HLF der FF Wallenfels). Die Ursprünge des Funkrufnamens stammen aus Hamburg, als die Feuerwehr 1950 mit den ersten zwei Funkgeräten Versuche machte. Branddirektor Hans Brunswig kam auf die Idee dafür. Seit 1952 darf die Berufsfeuerwehr Hamburg den Funkrufnamen Florian offiziell verwenden. Seit dem 13. Juni 1975 ist „Florian“ einheitlicher Funkrufname für alle Feuerwehren in Deutschland.

 

Florian bleibt also noch lange den Feuerwehren erhalten und möge als Schutzpatron seine segnende Hand über uns halten. Allen Florian auf diesem Wege noch die besten Wünsche zum Namenstag!

Hans Stumpf

Kommandant